Geschichte der der Industrialisierung Ketschendorfs: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Zeit des Nationalsozialismus bestand ein Außenlager des KZ Sachsenhausen an der Alten Petersdorfer Straße. Das Außenlager wurde hauptsächlich für den Bau des Wehrmachtsbunkers "Fuchsbau" errichtet.
 
In der Zeit des Nationalsozialismus bestand ein Außenlager des KZ Sachsenhausen an der Alten Petersdorfer Straße. Das Außenlager wurde hauptsächlich für den Bau des Wehrmachtsbunkers "Fuchsbau" errichtet.
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 12:59 Uhr

Industieentwicklung Ketschendorfs

Die Entwicklung Ketschendorfs begann mit der Industrialisierung. Als zeitgeschichtlich bedeutendes Ereignis muss die Errichtung des ersten Ringofens durch den Fürstenwalder Maurermeister Carl Arnold im Jahr 1839 angesehen werden. Der Ringofen befand sich unmittelbar östlich des damaligen Spreeübergangs. Durch sein neuartiges Funktionsprinzip konnten Ziegel in gleichbleibender Qualität und in großen Mengen hergestellt werden. Der Ringofen existierte bis zum Jahr 1913 als er dem Neubau der Schleuse Fürstenwalde weichen musste.[3]

In Ketschendorf sind weiter die Viktoria-Ofenkachelfabrik, die Nora-Schreibmaschinenwerke, eine Büromöbel- und eine Kunstlederfabrik sowie einige Ziegeleien und Werften belegt. Wichtigste Betriebe waren die Treibriemenfabrik Adolf Schwarz & Co (ASUCO) und das Werk der Deutschen Kabelwerke (DEKA). DEKA begann 1940 mit der Reifenproduktion und begründete damit eine bis heute bestehende Produktionstradition. Die Reifenfertigung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt, Ende der Sechziger Jahre wurden die Reifenwerke der DDR im Reifenkombinat Fürstenwalde mit der Marke Pneumant vereinigt.

Mit den Industriebetrieben stieg auch der Wohnraumbedarf und die Gemeinde wuchs. Dabei wurden vor allem die nordwestlichen und nördlichen Bereiche in Richtung Spree und zu den Gemeindegrenzen mit Rauen und Fürstenwalde besiedelt, während die Industriebetriebe vornehmlich im Nordosten verortet sind. Die Chausseestraße sticht mit ihrer relativ dichten und hohen Bebauung von den ansonsten größtenteils mit Einfamilienhäusern bebauten Bereichen heraus. 1911 bekam Ketschendorf einen Haltepunkt an der neugebauten Kreisbahn Fürstenwalde–Beeskow.


Die Tankstelle an der Autobahnabfahrt war ein Mustertyp und bis 1995 in BetriebFür die Beschäftigten der Kabelwerke entstand Anfang der 1920er Jahre eine kleine Siedlung in der Nähe des Bahnhofs. In den 1930er Jahren wurde durch das Gemeindegebiet im südlichen Bereich eine Autobahn gebaut (heute A 12). In Ketschendorf wurde die Autobahnabfahrt „Fürstenwalde“ (heute Fürstenwalde West) angelegt, was eine zusätzliche Belebung des Ortes bewirkte. An der Abfahrt wurde eine Typen-Tankstelle gebaut, die heute die letzte ihrer Art in Deutschland ist und unter Denkmalschutz steht.



In der Zeit des Nationalsozialismus bestand ein Außenlager des KZ Sachsenhausen an der Alten Petersdorfer Straße. Das Außenlager wurde hauptsächlich für den Bau des Wehrmachtsbunkers "Fuchsbau" errichtet. [1] [2] [3]



Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der DEKA Siedlung in Ketschendorf das Speziallager Nr. 5 als sowjetisches Sonderlager errichtet.



Im Zuge einer Reihe von Verwaltungsänderungen in der jungen DDR wurde Ketschendorf am 1. Juli 1950 nach Fürstenwalde eingemeindet. Zusammen mit den Fürstenwalder Teilen südlich der Spree bildet es seitdem den neuen Stadtteil Fürstenwalde-Süd.1937 - 1943


Von der DEKA Pneumatik GmbH über das Reifenkombinat zu Goodyear

Ein Vorwort

Für das Verständnis des Lesers sind einige Erklärungen und politische Einordnungen erfor-derlich. Die Geschichte des Reifenwerkes erstreckt sich über fast ein Jahrhundert und somit über sehr unterschiedliche politische und gesellschaftliche Epochen. Die vorgefundenen und verwendeten Quellen für die folgenden Ausführungen sind natürlich zum Teil aus diesen Epochen und sind damit durch die jeweilige Ideologie und das jeweilige geschichtliche Umfeld geprägt. Die Zeiträume von 1922 bis 1945 - also aus der Weimarer Republik bis in den Nationalsozialismus haben ideologisch eine völlig andere Prägung als die Zeit von nach 1945 bis 1989 – also der Zeit der Sowjetischen Besatzung, der Gründung der DDR und der Herrschaft der SED. Die Zeiten von 1922 bis 1933 und die Zeit von 1989 bis heute kann man weitestgehend als ideologiefrei betrachten. Hier herrschten betriebswirtschaftliche Gründe und rein wirtschaftli-che Rahmenbedingungen vor. Völlig anders ist die Geschichtsschreibung der Zeit von 1945 bis 1889 zu bewerten. In den zur Verfügung stehenden Quellen nimmt die sozialistisch/kommunistisch geprägte Betrach-tung der Werksgeschichte einen großen Raum ein. Die Geschichtsschreibung wird durch den „heroischen Kampf der Arbeiterklasse unter der Führung der Sozialistischen Einheitspar-tei Deutschlands (SED)“ gegen den Klassenfeind geprägt. Fast alle großen Erfolge werden als Erfolge der Überlegenheit der sozialistischen Arbeiterklasse deklariert und in der Ge-schichtsschreibung auch so übermittelt. Dass dieser Teil der Belegschaft nur ein kleiner Teil war, dass tausende Beschäftigte des Werkes und später des Kombinates einfach „nur“ einen guten und engagierten Job machten, Ihr Wissen und ihr Können kreativ und konstruktiv anwendeten, ganz ohne ideologische Ver-brämung, als Arbeiter, Facharbeiter, Ingenieure und Führungskräfte (immer auch **innen), soll hier an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Sie trugen damit zu der tatsächlich sehr be-merkenswerten Entwicklung dieses Werkes - oft entgegen oder trotz großer Probleme der planwirtschaftlichen Ausrichtung der DDR Wirtschaft, maßgeblich bei und waren der eigentli-che Motor der Werksgeschichte. Die nachstehenden Ausführungen sind also gekennzeichnet durch den Willen, die Entwick-lung eines sehr bedeutenden Werkes über die Epochen hinweg aus den Augen von Histori-kern zu beschreiben und dabei ideologisch Aspekte weitestgehend außen vor zu lassen.


Da es vorgesehen ist, diese umfangreichen Recherchen anlässlich des 80 jährigen Bestehens des Werkes am Standort Tränkeweg im September 2020 als Buch zu veröffentlichen, folgen hier auf der Wiki Plattform nur noch die wichtigsten Gliederungspunkte.

Die Anfänge in Berlin und Ketschendorf

Der Neustart und der Befehl Nr. 84

Der mühsame Weg zum ersten Nachkriegsreifen

Das Reifenwerk wird „volkseigen“

Der Beginn der Planwirtschaft mit dem ersten Fünfjahrplan

Kultur und Sport als Bestandteil des Planes

Produktion, Ideologie und Konflikte

Das Reifenwerk und der Siebenjahrplan - politische und wirtschaftliche Bedeutung

Steigender Bedarf an Reifen in der DDR erfordert umfangreiche Investitionen

Der 13. August 1961 und das Produktionsaufgebot

Die 1970er Jahre – Größere Aufgaben, wichtige Entscheidungen

Weitere wichtige Ereignisse und Investitionen im Verlaufe der 1970er Jahre

Das letzte Jahrzehnt Reifenwerk in der DDR (1980 bis 1990)

Die größte und letzte Investitionsmaßnahme in der DDR Geschichte des Reifenwerkes

Ausländische Vertragsarbeiter

Das Ende der DDR

Der Übergang des Reifenwerkes in die Marktwirtschaft

Die Ära Goodyear – In ruhigem Fahrwasser aber nie sicher

Begriffs- und Abkürzungserklärungen

Quellenverzeichnis

Personen, die sich erinnerten

Bildnachweise

[4]

  1. https://www.bunkermuseum-fuchsbau.de
  2. https://www.nva-fuchsbau.de/zur-geschichte-der-bunkeranlage
  3. http://www.bunker-fuchsbau.de/KZ-Aussenlager.htm
  4. Verlag Museum Fürstenwalde 2020, Profilspuren, 80 Jahre Reifenwerk Fürstenwalde, Hans-Jürgen Woldt