Zeitleiste Rauensche Ziegelei / Fürstenwalde Südwest ab 1625
Die Markgrafen Otto und Otto der Jüngere bestätigen anno 1285 “ der an dem Fluss, welcher Spree heißt, gelegenen Stadt“ das ihr bei der „vor alters“ geschehenen Gründung zuteil gewordene Gebiet. Der von Fürstenwalde aus nach Spreenhagen hinführende Weg bildete ab dem „hängenden Berge Rauen“ (unweit des „Biermannberges“) alle folgende Jahrhunderte lang bei Grenz-Regressen die Grenze hin zum Besitz der Krone bzw. zum Fideikommisses des Souverän.
Grenzrevision, Ersterwähnung der Ziegelscheune
Nachweis der Erstbesiedlung
In Fürstenwalder Kirchenbüchern ist im Jahre 1688 als Taufpatin eingetragen:
Frau Agnose, die Zieglerin auf der Rauenschen Ziegelei.
Nachweis des Ziegeleibetriebes
Mit einem Brief vom 26. April 1716 bittet die Kirchengemeinde beim Amt um Unterstützung dergestalt, dass doch die Dachziegel in der hiesigen Amts-Ziegelscheune hergestellt werden könnten.
Erstbesiedlung der „Hintersten Häuser“
Erbzins-VW Hammelstall bei der Rauenschen Ziegelei/Rauener Ziegelscheune eingerichtet, nach 1775 Ansetzung von 8 Familien mit je 3 Morgen Gartenland in 4 doppelten Familienhäusern beim VW.
Karte zum Grenzrezess 1784
In Sachen Grenzgraben wird der Ziegler Schulze auf Rauensche Ziegelei genannt.
Territoriale Zugehörigkeit der Herrschaften
Die Herrschaften werden in die Kontributions-Ordnung der Kurmark eingegliedert.
Kolonie „Rauensche Ziegelei“, 14 Kolonisten
Für das Jahr 1799 attestierte Unger bekanntlich dem Vorwerks-Pächter den Grundzins von 14 Kolonisten (s.o.).
Gründung der Provinz Brandenburg
Im Rahmen der erfolgten Verwaltungsreform war der Kreis Teltow mit dem Anteil der „Wendischen Kur“ Storkow als Teil des Regierungsbezirks Potsdam neu gegründet worden.
Fürstenwalde erwirbt Erbzins-Vorwerk „Rauener Hammelstall“
Die Kämmerei der Stadt Fürstenwalde erwirbt durch Kauf das Erbzins-Vorwerk „Rauener Hammelstall“
In der Folgezeit Gebäude abgebrochen und mit dem Inventar verkauft, auf dem VW-Acker 16 Kolonisten angesetzt, dem VW-Besitzer zinspflichtig, restlicher Acker verpachtet, übrige Ländereien wüst.
Die Kämmerei als Erbpächter besaß nach Berghaus das Obereigentum über die Kolonisten.
Erster Versuch der Vermarktung
Als erste mögliche Pächter von Ackerflächen waren die Kolonisten als solche angesprochen worden. Der Magistrat hatte zum 31. Januar 1820 18 Kolonisten zur Verhandlung in das Rathaus eingeladen. Unger beschreibt in seiner Stadtchronik das Scheitern eben dieser Verhandlung. Einen triftigen Grund des Scheiterns nannte er nicht.
Pachtgebot des Krug-Verlagsrechts
Das Rentamt Storkow bietet letztmalig die Verpachtung des Krug-Verlagsrechts auch für „Rauensche Ziegelei“ zur Verpachtung über den Zeitraum von 6 Jahren an.
Die Stadt erwirbt das Vorwerk Reinecke
Ankauf der vormaligen Däbeckeschen Ziegelei des nunmehrigen Reineckeschen Forstetablissements und die Vereinigung mit dem Erbzinsgut „Rauener Hammelstall“.
Kreisreform
Beeskow und Storkow bilden erneut den Doppel-Kreis nunmehr im Regierungsbezirk Potsdam u.a. mit Ortschaften des Amtes Stahnsdorf (Auszug):
- Rauen, Dorf
- „Rauensche Ziegelei“
- Erbzinsgut u. Kolonie
Gebietskarte und Messtischblatt
„Gebietskarte“ des Bauinspektor A. Zimmermann nennt die Ansiedlung am heutigen Kiesweg „Kolonie“.
Das anno 1843/44 aufgenommene und gezeichnete Ur-Messtischblatt (Bandel IV. Blatt 5.) benennt diese Ansiedlung „Hinterste vier Häuser“ und weiter nördlich der Ortslage „Rauensche Ziegelei“
das Gehöft des einstigen „Reineckeschen Vorwerks“ an der Spree mit „Alte Ziegelei“.
Das einstige Forstetablissement Däbecke/Reinecke
In den Jahren von 1840 bis 1857, so Anzeigen im „FW“, bemühten sich als Pächter des Wohngrundstücks „Alte Ziegelei“ die Herren Fese, Prollius, Fleischmann, Wienstruck, Sellmer und Junius daselbst einen Ausflugsgasthof zu betreiben. Als Ortsangabe wählten die Inserenten stets im „FW“ „auf Rauensche Ziegelei“ oder einfach „Rauensche Ziegelei“. Herr Junius, der Letzte in der Reihe, nannte sein Etablissement vielsagend „Waldschlößchen“.
Baustart der Pferde-Eisenbahn von Rauen nach Kohlenablage „Große Tränke“
Lieferungen und Bauleistungen werden verdungen. Errichtung der Ablage einschließlich einer Schmiede am südlichen Spreeufer im Jagen 34 der „Großen Stadtheide“.
Abschluss der Separation in der Rauener Feldmark
Ein Pachtangebot offenbart den Abschluss der Separation in der Rauener Feldmark
Zur meistbietenden Verpachtung der mir (Ziegeleibesitzer Siebmann) durch die Rauensche Separation zugefallenen Ländereien in einzelnen Parzellen habe ich einen Termin auf der Rauenschen Ziegelei zum kommenden Sonntag anberaumt, zu welchem Pachtlustige mit dem Bemerken einlade, dass die Bedingungen im Termin bekannt gemacht werden sollen.
Einführung der Gemeindeordnung
Die Stadtverordneten lehnen den Vorschlag der Kreiskommission Beeskow-Storkow ab, u.a. den Wohnplatz Däbecke dem neu zu bildenden Gemeindebezirk „Rauener Hammelstall“ zu zulegen.
letzter Hinweis auf einen Ziegeleibetrieb
Zeitungs-Anzeige:
Auf der Rauenschen Ziegelei sollen 11 000 Mauersteine meistbietend gegen gleich bare Bezahlung verkauft werden. (Räumungsverkauf)
Tägliche Landbriefbestellung
Von der Königlichen Postexpedition Fürstenwalde erhalten nachstehende Ortschaften und Etablissements eine regelmäßig tägliche Briefbestellung mit Ausnahme der Sonntage:
Rauensche Ziegelei, Große Tränke, Göllmitz, Forsthaus Buchte, Braunsdorf, Kirchhofen, Neu und Alt Hartmannsdorf, Spreenhagen, Alt und Neu Markgrafpieske, Langendamm, Rauen, Petersdorf, Neu Golm, Teerofen, Saarow, Pieskow, Theresienhof, Dienstdorf, Radlow, Pfaffendorf, Kunersdorf, Linzmühle, Alt Golm, Streitberg, Langewahl, Ketschendorf.
Beeskow, den 25. Mai 1855 Der Landrat
- Zeittafeln
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